In einer überraschenden Wende des Geschehens vermeldet Delivery Hero, den angedachten Verkauf seines Südostasiengeschäfts vorerst zu stoppen. Nach intensiven Verhandlungen konnten sich die betroffenen Unternehmen auf keine gemeinsamen Konditionen einigen, wie aus dem späten Kommuniqué des Mittwochabends hervorgeht.
Erst im Herbst des Vorjahres hatte das in der Lebensmittellieferbranche versierte Unternehmen offengelegt, in fortgeschrittenen Gesprächen über die Veräußerung seines Foodpanda-Segments in diversen Südostasiatischen Märkten zu stehen – eine Liste, die unter anderem Singapur, Malaysia, die Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos umfasst. Die Entscheidung, die Verhandlungen nicht weiterzuverfolgen, scheint die strategische Flexibilität des Unternehmens zu zeigen.
Bereits Anfang der Woche zeigte sich Emmanuel Thomassin, der Finanzvorstand, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX unbesorgt hinsichtlich des Zeitrahmens des Verkaufs. Das Festhalten an Foodpanda könnte, wie er damals betonte, zwar die Liquidität des Unternehmens stärken, sei jedoch keine Notwendigkeit. Mit diesem Schritt demonstriert Delivery Hero eine gewisse finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit, die durchaus als positiv für Investoren und Marktbeobachter gedeutet werden könnte.
Die jüngste Entwicklung dürfte das Interesse des Marktes an den weiteren Schritten des Essenslieferanten wecken, da das Unternehmen seine Geschäftsstrategie unter veränderten Marktbedingungen neu bewerten wird.