22. März, 2025

Unternehmen

Delivery Hero setzt auf hohen Verkaufspreis für Südostasien-Geschäft

CEO Niklas Östberg hält an einer Milliardenbewertung fest, während potenzielle Käufer und Analysten um den wahren Wert von Foodpanda ringen.

Delivery Hero setzt auf hohen Verkaufspreis für Südostasien-Geschäft
Das Management von Delivery Hero plant entschlossen die nächsten Schritte, um die globale Positionierung des Unternehmens zu stärken und den Wert seiner internationalen Geschäftsbereiche zu maximieren.

Ein Preis, der Haltung zeigt

In einer Welt, in der Geschäftsverkäufe oft hinter verschlossenen Türen verhandelt werden, setzt Niklas Östberg, CEO von Delivery Hero, ein klares Zeichen.

Für das Südostasien-Geschäft unter der Marke "Foodpanda" verlangt er mehr als das von Bloomberg spekulierte Milliardenangebot.

Diese Forderung ist mehr als nur eine Zahl; sie ist ein Statement über den Wert und das Potenzial des Unternehmens in einem dynamischen Markt.

Marktwert vs. Analystenschätzungen

Während Analysten wie Clément Genelot von der Investmentbank Bryan, Garnier & Co. einen Verkaufspreis von höchstens 400 Millionen Euro für realistisch halten, weicht Östberg nicht von seiner Bewertung ab. Dieser Unterschied in der Preisvorstellung unterstreicht die Herausforderungen und die Unsicherheiten in den Verhandlungen, die bisher zu keiner Einigung geführt haben.

Quelle: Eulerpool

Strategische Neuausrichtung

Delivery Hero ist bekannt für seine globale Präsenz in der Lieferdienstbranche, einschließlich Beteiligungen wie Glovo in Spanien und Woowa in Südkorea. Doch in einigen Märkten, wie Japan und Deutschland, hat sich das Unternehmen bereits zurückgezogen.

Diese strategische Neuausrichtung deutet darauf hin, dass weitere Trennungen folgen könnten, wobei Östberg klarstellt, dass nur Geschäftsbereiche beibehalten werden, die bei den Kunden Anklang finden.

Die finanzielle Lage

Die Finanzstruktur von Delivery Hero steht ebenfalls im Fokus. Mit fälligen Wandelanleihen im Wert von 1,63 Milliarden Euro und weiteren Krediten besteht ein erheblicher finanzieller Druck.

Trotzdem zeigt sich Finanzchef Emmanuel Thomassin zuversichtlich, dass ausreichende Cashflows generiert werden können, um diese Verbindlichkeiten zu begleichen. Das Hauptziel für dieses Jahr ist es, einen positiven freien Cashflow zu erreichen.

Zukunftspläne und Effizienzsteigerung

Um langfristiges Wachstum und Stabilität zu sichern, setzt Östberg auf Abonnementangebote und erweiterte Finanzdienstleistungen. Gleichzeitig wurde die Belegschaft reduziert, um Kosten zu senken, ohne die Expansion des Geschäfts zu beeinträchtigen. Dieser Ansatz spiegelt eine effizientere Unternehmensführung wider, die trotz des Wachstums keine signifikante Ausweitung der Belegschaft plant.

Das Urteil der Börse

Trotz des Drucks auf den Aktienkurs bleibt Östberg optimistisch und verweist auf das langfristige Potenzial von Delivery Hero. Der jüngste Kursanstieg um über 10 Prozent zeigt, dass das Vertrauen der Investoren noch nicht verloren ist.

Quelle: Eulerpool

Doch um das durchschnittliche Kursziel der Analysten von rund 44 Euro zu erreichen, muss Delivery Hero weiterhin positive Signale senden und die Herausforderungen des Marktes meistern.