Im Angesicht des zunehmenden Drucks, die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen, haben sich Spannungen zwischen den führenden europäischen Nationen offenbart, wobei der Grünen-Politiker Anton Hofreiter kürzlich einen tiefgreifenden Konflikt zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Thema machte. Dies bezeichnete Hofreiter als "ein Riesenproblem für unsere Sicherheit" und die Europäische Einheit. Dabei unterstellte er beiden Staatsoberhäuptern eine fahrlässige Herangehensweise: Macron aufgrund seiner öffentlichen Diskussionen über mögliche Bodentruppeneinsätze in der Ukraine, Scholz wegen seiner Ablehnung, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.
Die Position Macrons wurde nach einer Hilfskonferenz in Paris deutlich, wo er angesichts der aktuellen Kriegsdynamik die Möglichkeit des Bodentruppeneinsatzes nicht ausschließen wollte. Scholz verwahrte sich hingegen umgehend gegen diesen Vorschlag und beharrte darauf, deutsche Soldaten müssten von den Zielen der Marschflugkörper unberührt bleiben, selbst auf deutschem Boden. Diese Aussage wurde seitens Hofreiter als Zeichen der Schwäche gegenüber Putin gedeutet.
Der Bundesjustizminister Marco Buschmann schlug inmitten dieser kontroversen Diskussion einen moderateren Ansatz vor. Er sprach sich in der ARD-Sendung "Maischberger" dafür aus, ukrainische Soldaten in der Handhabung des komplexen Waffensystems zu unterrichten, ohne dabei deutsche Soldaten in die Ukraine entsenden zu müssen.
Kritik an der Haltung Scholz' übten auch Patrick Sensburg, Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, und Markus Söder, Ministerpräsident Bayerns, wobei letzterer besonders die Uneinigkeit innerhalb der Bundesregierung bemängelte und die Notwendigkeit einer geschlossenen Unterstützung der Ukraine betonte.
Die Debatte offenbart, wie innen- und außenpolitische Meinungsverschiedenheiten innerhalb der deutschen Regierung und zwischen den europäischen Verbündeten nicht nur die Beziehungen belasten, sondern auch die Effektivität der Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine in Frage stellen könnten.