11. Oktober, 2024

Technologie

Cyberbedrohungen in Hongkong: Eine zunehmende Herausforderung für die Stadt

Cyberbedrohungen in Hongkong: Eine zunehmende Herausforderung für die Stadt

Die Bedrohung durch Online-Angriffe hat in Hongkong dieses Jahr deutlich zugenommen. Betrug, Phishing und Malware gehören laut einer aktuellen Umfrage zu den häufigsten Angriffen, was die anhaltende mangelnde Cybersecurity-Bewusstheit in der Stadt unterstreicht. Laut einem jüngsten Bericht des Antivirus-Software-Anbieters Norton haben 49 Prozent der Befragten in Hongkong in den letzten zwölf Monaten Online-Bedrohungen erlebt. Dies stellt eine Zunahme gegenüber 40 Prozent im vorherigen Zeitraum dar. Der häufigste Online-Bedrohungstyp war Betrug, der 34 Prozent der Befragten betraf. Fast zwei Drittel der Opfer verloren dabei Geld oder Zeit. Phishing und Malware waren die nächsthäufigsten Bedrohungen, die jeweils 28 Prozent der Befragten betrafen, so das US-Unternehmen, eine Tochtergesellschaft des an der Nasdaq gelisteten Softwareunternehmens Gen Digital. Im Juli berichtete die Hongkonger Polizei, dass die finanziellen Verluste durch Online-Betrug in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 um 37 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind, obwohl die Anzahl der Vorfälle um weniger als ein Prozent zugenommen hat. Im Juni verhaftete die Polizei zehn Personen, nachdem Betrüger, die sich als Sicherheitsbeamte vom Festland ausgaben, eine 70-jährige Geschäftsfrau um 258 Millionen HK$ (33,2 Millionen US-Dollar) in einem Telefonbetrug betrogen hatten. Im August forderten lokale Behörden, darunter die Polizei und die Hong Kong Monetary Authority (HKMA), 32 Banken und 10 Anbieter von Stored-Value-Facilitys auf, den Umfang ihrer Betrugswarnungen auszuweiten. Diese sollen auch verdächtige Transaktionen an Bankschaltern oder über das Internet umfassen. Die HKMA plant zudem, Warnhinweise an Geldautomaten bis Ende des Jahres einzuführen. Sicherheitsfachleute beschreiben die Unternehmen der Stadt als ein "leichtes Ziel" für Cyberangriffe, da nur wenige wissen, wie man solche Bedrohungen überwacht. In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Botnet-Vorfälle - Angriffe, die von einem Netzwerk aus malware-infizierten Computern ausgeführt werden - laut Polizeiberichten um 44,5 Prozent im Jahresvergleich. Angesichts zunehmender Sorgen plant die Regierung, bis Ende des Jahres einen Gesetzentwurf an die Gesetzgeber zu übermitteln, der eine Verbesserung der Cybersicherheit in kritischer Infrastruktur vorsieht. Betroffene Betreiber könnten bei Nichteinhaltung ihrer Sicherheitsverpflichtungen eine Geldstrafe von 5 Millionen HK$ erwarten.