Nach mehreren Angriffen auf Handelsschiffe hat der Reedereikonzern Maersk beschlossen, seine Containerschiffe vorerst nicht mehr durch das Rote Meer fahren zu lassen. Bereits zuvor wurden alle Fahrten durch das betroffene Gebiet für 48 Stunden ausgesetzt, nun wird der Frachtverkehr bis auf Weiteres komplett pausiert. Der Konzern gab bekannt, dass Schiffe, wenn möglich, um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas umgeleitet werden.
In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Übergriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Am Samstagabend wurde auch das Maersk-Schiff "Maersk Hangzhou" nach der Durchquerung der Meerenge Bab al-Mandab von einem Objekt getroffen. Das Schiff konnte vorerst weiterfahren, wurde jedoch von vier Booten verfolgt. Es kam zu einem Feuergefecht und dem Versuch, auf das Frachtschiff zu gelangen. Mit Hilfe eines Militärhubschraubers und des Sicherheitsteams des Schiffes konnte der Angriff erfolgreich abgewehrt werden.
Die Huthi-Rebellen im Jemen, die vom Iran unterstützt werden, greifen seit Beginn des Gaza-Krieges wiederholt Israel an, unter anderem mit Drohnen und Raketen. Dabei attackieren sie auch Schiffe im Roten Meer, um die Durchfahrt in Richtung Israel zu behindern. Aufgrund dieser Gefahr umgehen immer mehr große Reedereien die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal. Der Schifffahrtsweg gilt als einer der wichtigsten für den Welthandel, da er das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.