Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die geplante Freigabe von Cannabis in Deutschland verteidigt und dabei die potenzielle Auswirkung auf den Schwarzmarkt hervorgehoben. In einem Interview betonte der SPD-Politiker am Dienstag, dass durch die Legalisierung zwei Drittel des illegalen Handels eingedämmt werden könnten. Eine solche Maßnahme würde seiner Ansicht nach ein signifikantes Problem adressieren, da die Verfügbarkeit von Cannabis in Clubs und Eigenanbau die Nachfrage nach unsicheren, kontaminierten Schwarzmarktprodukten deutlich mindern würde.
Lauterbach wies auf den anberaumten Gesundheitsausschuss hin, der sich am Mittwoch final mit den Gesetzentwürfen beschäftigen soll, woraufhin kurzfristig mit einer Abstimmung im Bundestag zu rechnen sei. Die Koalition einigte sich auf Details zur Cannabis-Politik, wie die Erlaubnis von Eigenanbau und Besitz festgelegter Mengen ab April und die Einführung von Cannabis-Clubs für den gemeinschaftlichen Anbau ab Juli.
Trotz der Kritik von medizinischen Fachverbänden, Teilen der SPD-Innenpolitik und Landesinnenministern, sieht Lauterbach in der aktuellen Drogenpolitik Versäumnisse und betont, dass die Sicherheit jugendlicher Konsumenten im Fokus der Legalisierung steht – nicht die Gewinnung neuer Konsumenten. Mit Optimismus äußerte er sich über die bevorstehende Gesetzgebung und zeigte sich überzeugt, dass das Gesetz den Bundestag passieren werde.