Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert eine Überprüfung der Berechnungsmethode des Bürgergeldes aufgrund der erwarteten Inflation. Der Regelsatz für das Bürgergeld sei aufgrund der Inflationserwartungen zum 1. Januar stark gestiegen, so der FDP-Politiker gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Deshalb muss die Berechnungsmethode überprüft werden, damit die Inflation nicht überschätzt wird."
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) widerspricht dieser Forderung deutlich. SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier betont, dass die Regelsätze nach wie vor zu niedrig sind und daher überprüft werden müssten. Obwohl viele Menschen die Erhöhung des Bürgergeldes als zu hoch empfinden, habe die Neuberechnung in einer Phase hoher Inflation stattgefunden. Das Preisniveau für Verbrauchsgüter sei seitdem nicht gesunken, der Anstieg der Preise habe sich lediglich verringert.
Zum Start des neuen Jahres ist das Bürgergeld im Vergleich um zwölf Prozent gestiegen. Alleinstehende erhalten nun 563 Euro im Monat, was einem Plus von 61 Euro entspricht. Erwachsene, die mit einem Partner oder einer Partnerin zusammenleben, erhalten 506 Euro. Für Kinder und Jugendliche liegen die Sätze je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro.
Die erhöhten Regelsätze basieren auf gestiegenen Lebenshaltungskosten, die bei der Berechnung berücksichtigt werden. Der Regelsatz für das Bürgergeld wird jährlich an Preise und Löhne angepasst und berücksichtigt auch die Inflation.