Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat am vergangenen Samstag unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und begleitet von Demonstrationen die Fruchtwelt Bodensee besucht. Zu diesem Anlass versammelten sich etwa ein Dutzend Protestierende, deren Anwesenheit von der Polizei als friedlich beschrieben wurde. Die Präsenz der Demonstranten und der umfangreichen Polizeiaufgebote lieferten eine Kulisse für den Rundgang des Ministers durch die Messehallen. In Anbetracht der Lage zeigte Özdemir Verständnis für die Anliegen der Landwirte, die sich an den Sparmaßnahmen störten, und würdigte damit die ernsten Hintergründe der Protestaktion.
Die Sicherheitskonzepte für den Besuch des Ministers waren maßgeblich durch die vorangegangenen gewalttätigen Auseinandersetzungen geprägt, die sich während einer politischen Veranstaltung im benachbarten Biberach ereignet hatten. Dort kam es zu Handgreiflichkeiten und Einsatz von Reizgas durch die Polizei, wobei auch einige Beamte Verletzungen erlitten. Özdemir distanzierte sich erneut von den Geschehnissen in Biberach, indem er betonte, dass die deutsche Landwirtschaft nicht für die Eskalation verantwortlich sei und die Gewalttätigkeiten auf das Konto von Personen gingen, die für eigene Zwecke den ernsten Protest missbrauchten.
Der Minister bekundete sein Bedauern darüber, dass sein messebesuch einen derart großen Polizeieinsatz erforderlich machte, und äußerte scharfe Kritik an den Gewaltakten, die während der vergangenen Demonstrationen gegen Polizeibeamte vorgefallen waren. Özdemir formulierte klare Worte zur Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit und des Ansehens der Polizei, indem er Angriffe auf Beamte als absolut inakzeptabel verurteilte.