In den Werkshallen von Boeing offenbart sich ein neues Qualitätsdefizit beim Flugzeugmodell 737 Max. Wie der Luftfahrtkonzern bekannt gab, sind etwa 50 der noch nicht ausgelieferten Flieger von einem Fertigungsfehler betroffen. Einem Zulieferer zufolge wurden zwei Löcher im Flugzeugrumpf möglicherweise nicht mit der erforderlichen Präzision gebohrt. Diese Nachricht folgt auf einen kürzlich bekannt gewordenen Vorfall eines Modelles der Baureihe 737-9 Max von Alaska Airlines, bei dem sich im Flug ein Teil des Rumpfes löste und für Aufsehen sorgte.
Stan Deal, der leitende Kopf der Passagierflugzeugsparte, war bemüht, Bedenken zu zerstreuen, in dem er hervorhob, dass die aktuell identifizierten Unstimmigkeiten kein direktes Risiko für die Flugsicherheit darstellen und die Flugzeuge des Typs 737 im Dienst bleiben. Nichtsdestotrotz verstärkt dieser erneute Qualitätsmangel die Aufmerksamkeit auf Boeings Produktionsprozesse.
Nachdem bereits losgelöste Befestigungselemente die Sicherheit anderer Flugzeuge der 737-Reihe in Frage stellten, woraufhin etwa 170 Flugzeuge vorübergehend gegroundet wurden, verzeichnet Boeing verstärkten Druck durch die Luftfahrtbehörden. Die amerikanische Federal Aviation Administration (FAA) verkündete nach dem Vorfall ein strengeres Kontrollregime, und auch die Airlines nehmen die Qualitätsprüfung nun verstärkt selbst in die Hand.
Dave Calhoun, der CEO Boeings, betonte in Reaktion auf die jüngsten Vorfälle, dass intern an einer Verbesserung der Qualitätsüberwachung gearbeitet werde. Der Rumpf der 737-Maschinen, der aktuell unter die Lupe genommen wurde, wird von dem Zuliefererunternehmen Spirit Aerosystems produziert, einem ehemaligen Unternehmensbereich von Boeing. Die aktuellen Probleme erinnern an eine frühere Unterbrechung der Auslieferungen dieses Flugzeugtyps, ausgelöst durch einen ähnlichen Produktionsfehler bei Spirit.