Kryptowährungsinvestoren stehen weiterhin vor der Herausforderung, ihre Investitionen gezielt auszuwählen, da es bisher keine Entsprechung zum Aktienmarktindex S&P 500 gibt. Anstatt eines breiten Marktfonds, müssen sie sich für konkrete Kryptos entscheiden. Die bekanntesten und beliebtesten Optionen sind dabei Bitcoin und Ethereum. Doch welche dieser richtungsweisenden Kryptowährungen ist aktuell die bessere Wahl?
Die Autoren Dominic Basulto und Anders Bylund von The Motley Fool sind sich bei dieser Frage nicht einig. Lesen Sie weiter, um mehr über diesen spannenden Disput der Krypto-Giganten zu erfahren.
**Dominic Basulto (Ethereum):** Fast seit seinem Bestehen ist Ethereum der ewige Zweite hinter Bitcoin. Für viele Investoren gilt Bitcoin als "digitales Gold", wobei Ethereum dem nichts entgegensetzen könne. Doch Ethereum hat einen entscheidenden Vorteil: Es ist nicht nur ein digitaler Vermögenswert, sondern auch ein komplettes Blockchain-Ökosystem.
Während auf der Bitcoin-Blockchain ebenfalls Entwickler aktiv sind, finden die bedeutendsten Innovationen auf Plattformen wie Ethereum statt. Insbesondere im Bereich der Smart Contracts ist Ethereum führend und hat frühzeitig Entwicklungen wie NFTs, Blockchain-Gaming und dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) eingeführt.
Innovation spielt eine große Rolle in Ethereums Wertentwicklung. Laut Cathie Wood von Ark Invest könnte die Wertschöpfung von Smart-Contract-Plattformen in den kommenden fünf Jahren mehr als 5 Billionen USD betragen. Bitcoin mag das digitale Geld der Zukunft sein, aber Ethereum ist das "digitale Öl", das die Blockchain-Welt antreibt.
**Anders Bylund (Bitcoin):** Natürlich hat Ethereum seinen Platz im Portfolio eines ernsthaften Krypto-Investors, doch es gibt viele Konkurrenten mit technischen Vorteilen. Ein überlegenes Wertaufbewahrungsmittel wie Bitcoin gibt es jedoch nicht noch einmal.
Mit einem Marktwert von einer Billion USD hat Bitcoin einen erheblichen Netzwerkeffekt, der neue Herausforderer vor große Hürden stellt. Selbst wenn eine neue, technisch überlegene Lösung kommen würde, wäre es schwer, Bitcoin den Rang abzulaufen. Bitcoin wird voraussichtlich weiterhin hohe Renditen liefern und die Finanzmärkte revolutionieren.
Natürlich ist nicht alles rosig: Technologische Entwicklungen wie Quantencomputer oder regulatorische Eingriffe könnten Bitcoin gefährden. Auch der zukünftig möglicherweise stagnierende Preisverlauf könnte das Netzwerk destabilisieren. Solche Risiken können selbst hartnäckige Bitcoin-Befürworter wie MicroStrategy-Chairman Michael Saylor nicht ignorieren, auch wenn er in großem Stil Bitcoin kauft.
Bei einer ausgewogenen Anlagestrategie sollte Bitcoin einen moderaten Anteil des Gesamtportfolios ausmachen. Trotz aller Risiken bleibt Bitcoin für viele die erste Wahl unter den Kryptowährungen, besonders in Zeiten niedriger Kurse.
Zum Schluss einen Blick auf die Empfehlungen der Motley Fool Analysten: Die jüngst identifizierten Top-10-Aktien beinhalten weder Bitcoin noch Ethereum, aber sie könnten in den kommenden Jahren enorme Renditen abwerfen. Ein Beispiel: Wer 2005 1.000 USD in Nvidia investierte, hätte heute über 700.000 USD.