In den vergangenen Jahren haben Bundes- und Landespolitiker beständig mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsplätze geworben. Trotz erheblicher Skepsis haben viele Städte und Gemeinden begonnen, Schul- und Kitabauten zu planen und umzusetzen.
Umso überraschender ist es, dass diese Bemühungen nun in Form eines Losverfahrens entschieden werden sollen. Diese Entwicklung mutet wie eine zynische Wendung im politischen Theater an. Der Aufwand zur Schaffung von Ganztagsplätzen wird in eine Glücksspiel-Lotterie verwandelt.
Begleitend stellt sich die provokante Frage, ob das Land nicht gleich die nötigen Fachkräfte mitverlosen sollte. Dieser Gedanke zeigt den verzweifelten Unterton derer, die jahrelang an der Front der Bildungsinfrastruktur kämpften.