In einer entschlossenen Maßnahme gegen die zunehmende Flut niedrigpreisiger chinesischer Importe hat US-Präsident Joe Biden eine Strafzollerhöhung öffentlich angekündigt. Er gab die Anweisung an die Handelsbeauftragte Katherine Tai, Zölle auf bestimmte chinesische Produkte von 7,5 Prozent auf 25 Prozent anzuheben. Zusätzlich soll eine neue Untersuchung im Bereich der subventionierten chinesischen Schiffbauindustrie gestartet werden, eine direkte Reaktion auf eine Beschwerde von Gewerkschaftsseite. Außerdem plant die US-Regierung zusammen mit Mexiko zu kooperieren, um die Umgehung amerikanischer Stahlzölle durch chinesisches Exportgut zu verhindern.
Diese Schritte sind Teil einer verschärften Strategie der Biden-Regierung, nicht nur die amerikanische Produktion zu schützen, sondern auch dessen Wirtschaftsagenda, die stark auf heimischer Herstellung fokussiert ist, zu unterstützen. China, mit staatlich subventionierten und durch niedrige Arbeitskosten begünstigten Exporten, verzeichnete dadurch ein überraschend starkes Wirtschaftswachstum, was international für Unruhe sorgte. Führende Wirtschaftsnationen werfen China vor, internationales Handelsrecht zu missachten und die globale Fertigungsindustrie zu destabilisieren.
Lael Brainard, Vorsitzende des National Economic Council, unterstrich in einer Pressekonferenz die Problematik: 'China ist schlichtweg zu groß, um nach eigenen Regeln zu spielen.' US-Finanzministerin Janet L. Yellen kritisierte kürzlich den Internationalen Währungsfonds dafür, das Problem der chinesischen Überproduktion und deren Subventionen nicht ausreichend zu adressieren. Dies führe zu Marktverzerrungen und Wettbewerbsnachteilen für amerikanische Betriebe.
Trotz der Kritik sucht die Biden-Administration auch den diplomatischen Dialog. Diese Woche fanden Gespräche zwischen Yellen und chinesischen Vertretern in China statt. Zudem gab es ein Treffen zwischen Verteidigungsminister Lloyd J. Austin III und seinem chinesischen Amtskollegen – das erste seit über einem Jahr.
Die Bekämpfung Chinas rückt ebenso ins Zentrum des Präsidentschaftsrennens, in dem Biden und der ehemalige Präsident Donald J. Trump erneut aufeinandertreffen. Beide setzen auf Zölle und Handelsbeschränkungen, um ihre Positionen in den industriellen Kernstaaten zu stärken.
Die von Biden vorgeschlagene Zollerhöhung ist Teil einer Überprüfung der unter Trump eingeführten Tarife, die sich laut US-Beamten der Fertigstellung nähert. Bidens dreitägiger Besuch in Pennsylvania, einschließlich der Ansprache an die United Steelworkers Union in Pittsburgh, zielt darauf ab, die traditionell demokratische Wählerschaft der organisierten Arbeiterschaft zu mobilisieren, aus der Trump in der Vergangenheit Unterstützung ziehen konnte.
Diese Initiative spiegelt auch den Fokus der Biden-Kampagne wider, die 2024 zum Referendum über Trump und dessen Politik machen will, wie aus Bidens kritischen Äußerungen in einer Steuerkampagnenrede hervorgeht.