Auf der gestrigen Pressekonferenz von Tottenham Hotspur überraschte Kapitän Son Heung-min die Anwesenden mit einer emotionalen Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen im Fall seines Mitspielers Rodrigo Bentancur. Trotz der anhaltenden Ermittlungen der Football Association (FA) bewies Son Mitgefühl und Vergebung.
Bentancur geriet im Juni in die Schlagzeilen, als er in einem Interview im uruguayischen Fernsehen einen sprichwörtlichen Fehltritt beging. In einem als Scherz gemeinten, jedoch rassistisch konnotierten Kommentar über Son äußerte sich der Mittelfeldspieler abfällig. Nachdem diese Bemerkung bekannt geworden war, entschuldigte sich Bentancur hastig und gestand, dass sein Scherz „geschmacklos“ gewesen sei. Son nahm die Entschuldigung an und betonte, dass beide das Thema hinter sich gelassen hätten.
Trotz der Versöhnung wurde Bentancur vor zwei Wochen von der FA angeklagt. Die Anklagepunkte beinhalten eine Verschärfung der Vorwürfe aufgrund von „Nationalität und/oder Rasse und/oder ethnischer Herkunft“. Sollte sich Bentancur als schuldig erweisen oder die Anklage akzeptieren, droht ihm eine Sperre von sechs bis zwölf Spielen.
Son sprach offen über Bentancurs Reue in der gestrigen Pressekonferenz und betonte seine Zuneigung zu seinem Teamkollegen. „Ich wiederhole: Ich liebe ihn, ich liebe ihn,“ sagte Son. "Er weinte fast, als er sich öffentlich und persönlich entschuldigte. Es fühlte sich an, als ob ihm wirklich leid täte."
Die FA hingegen könnte zwar an ihrer Linie festhalten, dass Regelverstöße unabhängig von Reue gleich behandelt werden müssten. Ein solches Urteil könnte dazu führen, dass Bentancur beinahe ein Drittel der Saison verpasst, was Tottenhams Teamchef Ange Postecoglou vor schwierige personelle Entscheidungen stellen würde.
Während Fans und Experten gespannt auf den Ausgang des Falles warten, bleibt die Hoffnung, dass Bentancur aus dieser Episode lernt. Sons einfühlsame Kommentare deuten darauf hin, dass dieser Prozess bereits in Gang ist. Letztendlich wären alle Beteiligten – Bentancur, Son und Tottenham – erleichtert, wenn sie dieses Kapitel endlich abschließen könnten.
Manchester City und Arsenal liefern sich unterdessen ihr Kopf-an-Kopf-Rennen fort. Am Dienstag schickte City einen 16-Jährigen ins Carabao Cup-Match, Arsenal zog 24 Stunden später mit einem 17-jährigen Talent nach. Ethan Nwaneri stahl die Show, indem er zweimal beim 5-1 Sieg gegen Bolton Wanderers traf. Der junge Jack Porter bewältigte seinen Debütauftritt als Torwart ohne größere Fehler, anders als Isak Pettersson im Europa-League-Duell von Elfsborg gegen AZ Alkmaar.
Auch Manchester United sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Das 1-1 gegen Twente in der Europa League brachte United-Coach Erik ten Hag dazu, seine Mannschaft scharf wegen mangelnder Mentalität zu kritisieren.
Ein Blick auf die Premier League-Tabelle zeigt: Sechs Vereine sitzen am Tabellenende ohne einen einzigen Sieg, darunter überraschend Wolverhampton Wanderers. Brentford beeindruckt indes mit blitzschnellen Toren nach dem Anpfiff, ein Markenzeichen ihrer taktischen Finesse.