In der politischen Landschaft Bayerns zeichnet sich ein gestiegenes Bedürfnis nach klar definierten Verantwortlichkeiten und effektiverer Ausrichtung in Schlüsselbereichen der Wirtschafts- und Energiepolitik ab. Aus den Reihen der CSU werden Stimmen laut, die auf eine verstärkte Konzentration auf eine zielgerichtete Standortpolitik und eine umfassend konzipierte Außenwirtschaftsstrategie drängen. Diese Appelle adressieren indirekt auch die organisatorischen Herausforderungen der Energiewende und rücken damit Hubert Aiwanger, den bayerischen Wirtschaftsminister, ins Zentrum der Kritik.
Aiwanger, der auch für Energie und Landesentwicklung zuständig ist, sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, er würde sich übergebührlich in die Agenden seiner Kabinettskollegin, Agrarministerin Michaela Kaniber, einmischen, statt sich seinen primären Aufgabenbereichen zu widmen.
Darüber hinaus wird die Notwendigkeit eines konsequenten Monitorings des Energieumbaus betont, was als dezenter Hinweis auf eine stärkere Selbstreflexion innerhalb der CSU interpretiert werden könnte. Die Forderung nach einer Straffung und Effizienzsteigerung in den politischen Abläufen reflektiert somit auch die Ambition nach einer verbesserten kooperativen Selbstorganisation innerhalb der eigenen Parteistruktur.
Im Kern des Diskurses steht die Erwartung an eine präzisere Rollenverteilung und gesteigerte Effektivität in der staatlichen Steuerung ökonomischer und energetischer Entwicklungsprozesse – ein Thema, das zweifellos weiterhin für Diskussionen sorgen wird.