Die aktuellen Bauernproteste sind inakzeptabel, so die 'taz'. Der Durchschnittshof würde lediglich einen Verlust von etwa 1700 Euro pro Jahr erleiden, wenn die Bundesregierung den Rabatt bei der Energiesteuer auf Agrardiesel streicht. Angesichts der durchschnittlichen Gewinne von Haupterwerbsbetrieben von zuletzt 115.000 Euro pro Jahr könne diese geringfügige Einbuße keinen Hof in die Insolvenz treiben. Umso verantwortungsloser sei es, dass Organisationen wie der Bauernverband die Wut der Landwirte gegenüber der Ampelkoalition schüren. Durch einen vergleichsweise belanglosen Anlass - den 1700 Euro jährlich - habe die Agrarlobby eine Protestwelle entfacht, die leicht außer Kontrolle geraten könne. Rechtsextreme nutzten diese Proteste aktiv aus und es wurden an verschiedenen Orten entsprechende Plakate gesichtet, wie beispielsweise in Wiesbaden 'Tötet Özdemir' oder in Berlin 'Eure Demokratie ist unser Volkstod'. Die Extremisten würden den Protest gegen Subventionskürzungen zu einem Kampf gegen die Ampel und die liberale Demokratie machen.