Der digitale Automobilhandelsplatz Auto1 hat sich für das laufende Geschäftsjahr ein ambitioniertes Ziel gesetzt: das Erreichen der operativen Gewinnschwelle. Die Unternehmensführung aus Berlin signalisiert Zuversicht, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten auszugleichen, eine Wendung, die Analystenerwartungen von einem leicht positiven Ergebnis in Höhe von 21 Millionen Euro für 2024 nahekommt. Trotz einer Historie von Verlusten konnte Auto1 bereits im dritten Quartal des vorherigen Jahres einen kleinen operativen Gewinn verzeichnen.
Für frischen Aufwind im neuen Jahr soll auch eine Absatzsteigerung sorgen: Prognosen sehen einen Verkauf von 610 000 bis 665 000 Fahrzeugen vor, eine deutliche Erholung nach der Absatzdelle im Vorjahr. Im Bereich des Bruttogewinns erwarten die Berliner ebenfalls eine positive Entwicklung, mit einem Anstieg von 528 Millionen Euro auf ein erwartetes Spektrum von 565 bis 625 Millionen Euro.
Blickt man auf das vergangene Jahr, stand Auto1 vor Herausforderungen: Der Gebrauchtwagenmarkt präsentierte sich weniger lebhaft und die Verkaufszahlen sanken von annähernd 650 000 auf etwa 586 000 Autos. Dies führte, gepaart mit sinkenden Verkaufspreisen, zu einem Umsatzrückgang von mehr als 16 Prozent auf 5,46 Milliarden Euro.
Der Schwerpunkt des Geschäftsmodells von Auto1 liegt im Großhandel, der vornehmlich professionelle Händler anspricht. Dennoch hat das Unternehmen sein Portfolio um Angebote für Privatkunden (Autohero, wirkaufendeinauto.de) erweitert. Im letzten Quartal konnten bereits leichte Steigerungen bei Absatz und Umsatz im Vergleich zum vorangehenden Quartal registriert werden.
Eine beachtliche Verbesserung zeigt sich auch beim bereinigten operativen Verlust: Nach vorläufigen Zahlen beläuft sich dieser für das Jahr 2023 auf 43,9 Millionen Euro und liegt damit deutlich unter dem Verlust von 165,6 Millionen Euro im Vorjahr.