02. Dezember, 2024

Politik

Australien setzt strikte Altersbeschränkung für soziale Medien durch

Australien setzt strikte Altersbeschränkung für soziale Medien durch

Australien hat in einem wegweisenden Schritt ein striktes Verbot für die Nutzung sozialer Medien durch Kinder unter 16 Jahren eingeführt. Diese Entscheidung folgt auf eine emotionale Debatte, die das Land in Atem hielt, und positioniert Australien als Vorreiter für künftige Maßnahmen weltweit, die darauf abzielen, die Einflüsse der großen Technologieunternehmen einzudämmen. Tech-Giganten wie Meta, der Eigentümer von Instagram und Facebook, sowie TikTok sind nun gezwungen, Minderjährigen den Zugang zu ihren Plattformen zu verwehren oder enorme Geldstrafen von bis zu 49,5 Millionen Australischen Dollar zu riskieren. Ein Testlauf zur Durchsetzung dieser Regelung startet im Januar, bevor das Verbot in einem Jahr in Kraft tritt. Das Gesetz, bekannt als "Social Media Minimum Age bill", könnte als Pilotprojekt für eine wachsende Zahl von Regierungen dienen, die ähnliche Altersbeschränkungen erwägen. Während Länder wie Frankreich und einzelne US-Bundesstaaten Zugangsbeschränkungen ohne elterliche Erlaubnis durchgesetzt haben, geht das australische Verbot einen Schritt weiter in seiner Absolutheit. In Florida wird eine ähnliche Regelung für Unter-14-Jährige aufgrund von Einwänden bezüglich der Redefreiheit gerichtlich angefochten. Die Verabschiedung dieses Gesetzes stellt einen politischen Erfolg für den Mitte-Links-Premierminister Anthony Albanese dar, der mit sinkenden Umfragewerten im Vorfeld der Wahlen 2025 konfrontiert ist. Trotz der Opposition seitens Datenschutzbefürwortern und einigen Kinderrechtsgruppen befürworteten laut jüngsten Umfragen 77 % der Bevölkerung die Maßnahme. Unterstützt von einer parlamentarischen Untersuchung, die Beweise von Eltern erörterte, deren Kinder durch Mobbing in sozialen Medien verletzt wurden, erfuhr das Verbot breite mediale Unterstützung durch Rupert Murdochs News Corp. Die Kampagne „Let Them Be Kids“ war besonders einflussreich. Allerdings könnte das Verbot die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten belasten. Elon Musk, Eigentümer von X und zentrale Figur im Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump, äußerte Bedenken, dass dies ein „Hintertürchen“ zur Kontrolle des Internetzugangs aller Australier sei. Meta äußerte Respekt für das australische Recht, zeigte sich jedoch besorgt über den Prozess, der die Gesetzgebung übereilt durchsetzte, ohne die vorliegenden Beweise oder die Maßnahmen der Industrie zur Schaffung altersgerechter Erlebnisse und die Stimmen junger Menschen angemessen zu berücksichtigen.