Mit dem Verkauf seines 70%igen Anteils am Satellitenfernsehenanbieter DIRECTV zieht Telekom-Gigant AT&T endgültig einen Schlussstrich unter sein Kapitel als Medienkonzern.
Über die vergangenen Jahre hatte AT&T Milliarden in den Versuch investiert, sich als Medienkonglomerat zu etablieren. Neben der 2015 erfolgten Akquisition von DIRECTV für satte 48,5 Milliarden US-Dollar, erwarb das Unternehmen auch Time Warner für über 100 Milliarden US-Dollar. Trotz dieser kostspieligen Investitionen konnte AT&T seine Aktionäre selten zufriedenstellen, weswegen nun die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft erfolgt.
Bereits zuvor hatte AT&T einen Teil seiner DIRECTV-Beteiligung an einen Private-Equity-Partner verkauft und Time Warner mit Discovery zu Warner Bros. Discovery fusioniert. Mit dem Verkauf des verbleibenden 70%-Anteils an DIRECTV an denselben Private-Equity-Partner und der geplanten Fusion von DIRECTV mit Dish Network befreit sich AT&T nun endgültig von seinen Altlasten.
Die Transaktion verspricht bis 2029 eine Einnahme von insgesamt 7,6 Milliarden US-Dollar für AT&T, gestaffelt über mehrere Jahre. So erwartet das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2023 rund 1,7 Milliarden US-Dollar durch Vorsteuer-Ausschüttungen. Weitere 5,4 Milliarden US-Dollar sollen in 2025 und die restlichen 500 Millionen US-Dollar in 2029 folgen. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende 2025 erwartet.
Obwohl die Schuldenlast von AT&T, die zuletzt bei rund 125 Milliarden US-Dollar lag, durch diese Einnahmen nicht vollständig abgebaut werden kann, unterstützt der Verkauf des DIRECTV-Anteils dennoch die Strategie des Unternehmens, finanzielle Mittel für Investitionen in seine Drahtlos- sowie Glasfasernetze freizusetzen.
AT&T hat sich zum Ziel gesetzt, mit seiner Glasfasertechnologie bis zu 45 Millionen Haushalte und Unternehmen zu erreichen. Durch die Freisetzung von Kapital kann das ambitionierte Ausbauziel schneller realisiert werden.
Mit dem finalen Ausstieg aus dem Mediengeschäft können sich Anleger nun auf die Kernkompetenzen von AT&T in den Bereichen Drahtlos und Glasfaser konzentrieren. Trotz der angespannten Vergangenheit bleibt die Aktie mit einem Gegenwert von ungefähr 157 Milliarden US-Dollar und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich neun weiterhin attraktiv.
Vor einem Investment in AT&T sollten Anleger jedoch weitere aktuelle Empfehlungen der Analysten beachten.