Annalena Baerbock, Außenministerin von Deutschland und Mitglied der Grünen Partei, wurde am Sonntag von Präsident Izchak Herzog zu ihrem offiziellen Besuch in Israel empfangen. Das Treffen in Jerusalem, das drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs stattfand, diente unter anderem dazu, die humanitäre Lage der Palästinenser zu besprechen und mögliche Wege hin zu einer nachhaltigen Zweistaatenlösung zu erörtern. Ein weiteres wichtiges Thema war die Freilassung der Geiseln, die von der islamistischen Hamas und anderen extremistischen Gruppen im Gazastreifen verschleppt wurden. Dies ist bereits Baerbocks vierte Reise nach Israel und in die Region seit den Terrorattacken der Hamas am 7. Oktober.
Nach dem Treffen mit Präsident Herzog war ein weiteres Gespräch zwischen Baerbock und ihrem neuen israelischen Amtskollegen Israel Katz geplant. Am Montag wollte die Ministerin sich dann über die aktuelle Lage im Westjordanland informieren. Neben dem Besuch eines palästinensischen Dorfes war auch ein Treffen mit dem palästinensischen Außenminister Riad al-Maliki geplant. Anschließend steht für Baerbock eine Reise nach Ägypten auf dem Programm. Dort wird sie am Dienstag den ägyptischen Außenminister Samih Schukri in der Hauptstadt Kairo treffen.
Hintergrund des Krieges im Gazastreifen waren die schweren Terroranschläge, die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen extremistischen Gruppen in Israel verübt wurden. Bei diesem beispiellosen Überfall wurden nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und weitere 240 Personen in den Gazastreifen entführt. Als Reaktion führte Israel massive Luftangriffe und Bodenoffensiven durch. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 22.800 Menschen getötet und rund 58.000 Menschen verletzt.