12. September, 2024

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Anleihenkurse in Deutschland sinken aufgrund gedämpfter Aussicht auf Leitzinssenkungen

Anleihenkurse in Deutschland sinken aufgrund gedämpfter Aussicht auf Leitzinssenkungen

Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future verzeichnete bis zum Mittag einen Rückgang um 0,32 Prozent auf 138,34 Punkte. Infolgedessen stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 1,92 Prozent.

Die gedämpfte Aussicht auf sinkende Leitzinsen im kommenden Jahr hat die Anleihen belastet. Laut Einschätzung des österreichischen Notenbankchefs Robert Holzmann sind Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2024 nicht wahrscheinlich. Die in diesem Jahr vorgenommenen Zinserhöhungen seien Teil einer geldpolitischen Normalisierung. Holzmann betonte, dass obwohl sich diese Normalisierung bereits in einem Rückgang der Inflation zeige, es zu früh sei, über Zinssenkungen nachzudenken.

Diese Äußerungen haben vorerst die jüngsten Kursgewinne am deutschen Anleihemarkt gestoppt. Zuvor hatten Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung in den USA die Renditen am Anleihemarkt belastet und den Kursen Auftrieb verliehen. Auch in der Eurozone werden im kommenden Jahr weiterhin Leitzinssenkungen erwartet. Am Mittwoch war die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf den tiefsten Stand seit etwa einem Jahr gefallen, auf 1,89 Prozent.

Wichtige Konjunkturdaten wurden in der Eurozone nicht veröffentlicht. Ein möglicher Impuls könnte am Nachmittag von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA ausgehen.