Im deutschen Bundestag herrscht eine rege Diskussion über den richtigen Umgang mit der Bitte der Ukraine um zusätzliche Waffensysteme, die die Bedingungen an der Frontlinie verbessern sollen. Die Ampelkoalition, bekanntermaßen nicht gewillt, der Ukraine eine Niederlage zu gestatten, steht jedoch im Kreuzfeuer der Kritik aufgrund ihrer Unschlüssigkeit und inneren Widersprüche in der Frage um die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper. Während sich die Regierungskoalition für die Bereitstellung „zusätzlich erforderlicher weitreichender Waffensysteme“ starkmacht, spezifiziert sie ihre Haltung zum Taurus-System nicht, eine Positionierung, die von der Unionsfraktion angemahnt wird. Diese wiederum offenbart eigene Uneinigkeiten und lässt einen einheitlichen Tenor vermissen.
Die Debatte mutet fast wie eine Farce an, bei der der eigentliche Hintergrund droht, aus dem Blick zu verlieren: Die Ukraine steht dringend in der Not, Mittel zu erhalten, die nicht nur strategisch unabdingbar, sondern essentiell für den Schutz und das Überleben ihrer Bürger sind. Jenseits von Kriegsbegeisterung liegt die Verantwortung friedliebender Nationen in der Humanität, in der entschlossenen Handlung zum Schutz von Leben. Dafür gilt es, politische Hemmungen und Ängste zu überwinden – ein Appell, der speziell an Bundeskanzler Scholz gerichtet ist, um sich dieser humanitären Verpflichtung nicht zu entziehen.