Die Ampel-Koalition hat ein weitreichendes Entlastungspaket für die Landwirte geschnürt, das auf eine breite Zustimmung innerhalb der Branche hoffen darf. Ein Kernbestandteil des geplanten Maßnahmenkatalogs betrifft die Einkommensteuer. Durch eine Erleichterung sollen landwirtschaftliche Betriebe Jahr für Jahr um etwa 50 Millionen Euro entlastet werden. Im Detail geht es darum, dass Unternehmen ihre Ergebnisse aus wirtschaftlich erfolgreichen und weniger guten Jahren gegeneinander verrechnen können. Damit wird die sogenannte kalte Progression, bei der höhere Einkommen einem höheren Steuersatz unterliegen, abgefedert. Diese Steuererleichterung, deren Gültigkeit ursprünglich bis 2022 befristet war, soll nun bis ins Jahr 2028 verlängert werden.
Das umfassende Entlastungspaket resultiert aus einer Vereinbarung der Koalition nach den bundesweiten Bauernprotesten zu Jahresbeginn, die auf das Ende der Agrardiesel-Vergünstigungen reagierten. Ein weiteres bedeutendes Ziel des Pakets ist der Abbau von Bürokratieauflagen, die die Arbeit der Landwirte unnötig erschweren.
Darüber hinaus soll die Stellung der Landwirte in der Lieferkette vom Feld bis hin zum Supermarkt gestärkt werden. Zur Umsetzung dieses Ziels wird ein Gesetzentwurf angestrebt, der unter anderem vorsieht, bestimmte Lieferanten dauerhaft vor unlauteren Geschäftspraktiken zu schützen, anstatt nur befristete Maßnahmen zu ergreifen.