16. März, 2025

Wirtschaft

Allianz feiert Triumph trotz globaler Wirtschaftsschwäche: Ausschütung steigt nach Rekordergebnis

Allianz feiert Triumph trotz globaler Wirtschaftsschwäche: Ausschütung steigt nach Rekordergebnis

In Anbetracht eines weltweit gedämpften wirtschaftlichen Umfelds glänzt die Allianz SE mit einem glänzenden Jahresabschluss und kündigt eine deutliche Dividendenerhöhung an. Wie der Versicherungsgigant berichtet, legte das operative Ergebnis 2022 auf 14,7 Milliarden Euro zu – ein Zugewinn von 6,7 Prozent. Die hervorragende Entwicklung beruht nicht zuletzt auf Preiserhöhungen, durch welche die Inflation zu einem gewissen Grad von den Kunden getragen wurde, was einen Anstieg des Nettogewinns auf 8,5 Milliarden Euro ermöglichte. Infolgedessen werden die Anteilseigner mit einer 21-prozentigen Dividendensteigerung belohnt, welche damit auf 13,80 Euro je Anteilsschein anwächst.

Die Euphorie über die Gewinnsteigerung wird von Oliver Bäte, dem Vorstandsvorsitzenden, mit Nachdruck geteilt. Bäte lobt die herausragende Marktpositionierung des Konzerns und hebt besonders die Bedeutung der Kursentwicklung hervor. In der Tat plant das Unternehmen, künftig 60 Prozent des Gewinns auszuschütten – zuvor lag dieser Satz bei 50 Prozent. Doch trotz positiver Nachrichten und einem Jahreshoch des Aktienkurses über 250 Euro reagierten Anleger zunächst verhalten, und die Aktie verlor bis zum Mittag um 2,7 Prozent im Wert, was auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt wird.

Analystenmeinungen spiegeln ein geteiltes Echo wider: Während Hadley Cohen von der Deutschen Bank von einer "gemischten" Resultatlage spricht, nennt Thorsten Wenzel von der DZ Bank das Ergebnis "solide und unspektakulär". Wenzel sieht in der höheren Ausschüttungsquote zwar eine Überraschung, doch sie reiht sich in einen Trend der Branche ein und wird mit geringeren Aktienrückkaufvolumina kompensiert.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich verhalten, mit einem operativen Gewinnziel von rund 14,8 Milliarden Euro. Indes hebt Finanzvorständin Claire-Marie Coste-Lepoutre hervor, dass diese Zahl "viel Spielraum für Übererfüllung" bietet.

Alle Unternehmenssektoren – Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und private Krankenversicherung sowie die Vermögensverwaltung – trugen zum Erfolg des Konzerns bei. Einzig im Kfz-Versicherungsbereich äußert Bäte Kritik an exorbitanten Kostensteigerungen, die nicht durch Versichererprofite, sondern durch Preissteigerungen bei Ersatzteilen und Reparaturen getrieben werden.

Zusammenfassend konnte die Lebens- und Gesundheitssparte ein herausragendes operatives Ergebnis von 5,2 Milliarden Euro verbuchen, und trotz leicht sinkender operativer Gewinne in der Vermögensverwaltung verwaltet die Allianz mittlerweile Vermögen im Umfang von 2,2 Billionen Euro. Als Nebeneffekt belastete allerdings der schwache Dollar das Finanzanlageergebnis.