19. September, 2024

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2024 höhere Energieentgelte an Kunden weitergegeben

2024 höhere Energieentgelte an Kunden weitergegeben

Der Eon-Chef Leonhard Birnbaum hat vorausgesagt, dass die gestiegenen Energieentgelte ab dem Jahr 2024 auch als höhere Preise an die Kunden weitergegeben werden. Diese politisch bedingten Aufschläge müssten von allen Energieversorgern an die Verbraucher weitergereicht werden, so Birnbaum in einem Interview mit der 'Rheinischen Post'. Zwar könne dies nicht sofort geschehen, aber voraussichtlich in den kommenden Monaten. Der Anstieg der Mehrwertsteuer für Gas sowie der Wegfall der reduzierten Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber beim Strom seien hierfür ausschlaggebend.

Des Weiteren geht Birnbaum davon aus, dass die Preise langfristig nicht wieder auf das Niveau vor der durch den Ukrainekrieg ausgelösten Krise sinken werden. Obwohl die Stromerzeugung durch Wind und Solar vergleichsweise günstig sei, erhöhe die Absicherung für windstille und dunkle Tage durch Speicher oder neue Gaskraftwerke dennoch die Kosten der Energieversorgung insgesamt.

Als ein Risikofaktor sieht der Eon-Chef zudem eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten. Sollte dies eintreten, würden nicht nur die Ölpreise, sondern auch die Preise für Gas und Strom drastisch steigen. Der Persische Golf spiele eine zentrale Rolle für den Transport von Öl und Flüssiggas, betonte Birnbaum.

Hinsichtlich einer Wiederbelebung der Atomkraft in Deutschland sprach Birnbaum eine klare Absage aus. Er erklärte, dass dies technisch nicht mehr möglich sei und das Thema Atomkraft in Deutschland abgeschlossen sei.

Des Weiteren kritisierte der Energie-Manager die überbordende Bürokratie. In einem Beispiel erwähnte er, dass Antragsunterlagen nicht nur in Papierform bei den Behörden eingereicht werden müssten, sondern auch als barrierefreier Podcast zur Verfügung gestellt werden sollten. Birnbaum bezeichnete diese Bürokratie als 'Wahnsinn'.